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  • Engel am Grabe des Herrn

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38

III. Der Engel am Grabe des Herrn.

Als still und kalt, mit sieben Todeswunden, Der Herr in seinem Grabe lag; das Grab, Als sollt’ es zehn lebend’ge Riesen fesseln, In eine Felskluft schmetternd eingehauen; Gewälzet, mit der Männer Kraft, verschloſs Ein Sandstein, der Bestechung taub, die Thüre; Rings war des Landvoigts Siegel aufgedrückt: Es hätte der Gedanke selber nicht Der Höhle unbemerkt entschlüpfen können; Und gleichwohl noch, als ob zu fürchten sei, Es könn’ auch der Granitblock sich bekehren, 39 Gieng eine Schaar von Hütern auf und ab, Und starrte nach des Siegels Bildern hin: Da kamen, bei des Morgens Strahl, Des ew’gen Glaubens voll, die drei Marien her, Zu sehn, ob Jesus noch darinnen sei: Denn Er, versprochen hatt’ er Ihnen, Er werd’ am dritten Tage auferstehn. Da nun die Frau’n, die gläubigen, sich nahten Der Grabeshöhle: was erblickten sie? Die Hüter, die das Grab bewachen sollten, Gestürzt, das Angesicht in Staub, Wie Todte, um den Felsen lagen sie; Der Stein war weit hinweggewälzt vom Eingang; Und auf dem Rande saſs, das Flügelpaar noch regend, Ein Engel, wie der Blitz erscheint, Und sein Gewand so weiſs wie junger Schnee. Da stürzten sie, wie Leichen, selbst, getroffen, Zu Boden hin, und fühlten sich wie Staub, Und meinten, gleich im Glanze zu vergehn: Doch er, er sprach, der Cherub: „Fürchtet nicht! Ihr suchtet Jesum, den Gekreuzigten — Der aber ist nicht hier, er ist erstanden: Kommt her, und schaut die öde Stätte an,“ Und fuhr, als sie, mit hocherhobnen Händen, Sprachlos die Grabesstätte leer erschaut, In seiner hehren Milde also fort: „Geht hin, ihr Frau’n, und kündigt es nunmehr Den Jüngern an, die er sich auserkohren, Daſs sie es allen Erdenvölkern lehren, Und thun also, wie er gethan: und schwand.

H. v. K. H. von K. [in Kommentar III 581]

http://ds.ub.uni-bielefeld.de/viewer/image/2104383_001/39
Engel am Grabe des Herrn

Quellenangaben für Zitation
https://kleist-digital.de/phoebus/01/04, [ggf. Angabe von Zeile/Vers oder Seite], 24.05.2025

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Apparat

Die Transkription folgt der 1924 erschienenen Faksimile-Ausgabe der Phöbus-Erstdrucke:
Kleist, Heinrich v. / Müller, Adam H. (Hrsg.): Phöbus. Ein Journal für die Kunst. München: Meyer & Jessen, 1924. (= Neudrucke Romantischer Seltenheiten Bd. 2 – [Nachdruck in 400 Exemplaren besorgt v. Fritz Strich]).

Überlieferung

Generell zur Transkription des Phöbus: vgl. editorische Bemerkungen zur Textkonstitution des Phöbus.

Dem Gedicht ist eine wahrscheinlich von Adam H. Müller stammende Anmerkung angefügt (siehe folgender Text).

Pagina Kleist-Ausgaben
  • [BKA] III 41f / 37 [Anm.]
  • [MA] II 488f / 296 [Anm.]
  • [DKV] III 407f / 648f [Anm.]
  • [SE:1993] I 10f / II 449 [Anm.]
 Vergleich Editionen

Die durchgeführte Kollation mit unterschiedlichen historischen und aktuellen Kleist-Editionen zeigt bestimmte Lesarten und Emendationen, die von der vorliegenden emendierten Fassung abweichen. In den Anmerkungen finden sich hierzu häufig nähere Erläuterungen. (Gelegentlich ist die Ursache für Abweichungen ein Transkriptionsfehler in der jeweiligen Edition.)

Disclaimer: Abweichungen, die ihren Grund in typographisch bedingten Normalisierungen und Standardisierungen haben, werden nicht angezeigt. Ein Anspruch auf Vollständigkeit kann nicht erhoben werden. Mitgeteilte Abweichungen müssen am Original überprüft werden.

[MA:2010] [1 Abw.]
  • 41fH. v. K. ] H. von K. [in Kommentar III 581]
Stellenkommentar

41gethan:Ein Abführungszeichen ist hier nicht gesetzt, ein durchaus häufiger Befund in Kleists Handschriften aber auch in (Kleist-)Drucken um 1800. Ob hier das Abführungszeichen bewußt ausgelassen wurde (weil es in der Handschrift möglicherweise nicht vorhanden war oder aus typographischen Gründen in der unschönen Kombination mit dem Doppelpunkt) ist nicht zu entscheiden. Entsprechend wird hier nicht emendiert.

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