[137] An Johann Friedrich Cotta, d. 24. Juli 1808
Alle Textversionen sind inhaltlich identisch. Die Handschrift wird in konstituierter und emendierter Fassung dargestellt (eine textkritische Darstellung ist in Planung). Alle Emendationen sind im Anhang einzeln verzeichnet.
Die
Fassung Handschrift zeigt die emendierte Wiedergabe der Handschrift. Der originale Zeilenfall ist beibehalten. Diese Fassung wird wegen der Zeilenlänge auf Smartphones nicht angezeigt.
In der Textversion ohne originalen Zeilenfall wird der Zeilenfall mit einem Schrägstrich / angezeigt, die Zeile wird aber nicht umbrochen. Die Zeilenzahl wird alle 10 Zeilen angezeigt.
In der Textversion ohne langes ſ sind das lange ſ und historische Umlautformen der heutigen Darstellungsweise angepasst. Der originale Zeilenumbruch wird nicht angezeigt, Seitenumbrüche bleiben erhalten.
haben ſich wirklich, durch die Übernahme der Pentheſilea, einen Anſpruch auf meine herzliche und unauslöſchliche Er[MA II 907] gebenheit erworben. Ich fühle, mit völlig lebhafter Überzeugung, daß dieſem Ankauf, unter den jetzigen Umſtänden, kein anderes Motiv zum Grunde liegen kann, als der gute Wille, einen Schriftſteller nicht untergehen zu laſſen, den die Zeit nicht tragen kann; und wenn es mir nun gelingt, mich, ihr zum Trotz, aufrecht zu erhalten, ſo werd’ ich in der That ſagen müſſen, daß ich es Ihnen zu verdanken habe. Ew. Wohlgebohren erhalten hierbei ein Exmpl. [2] [BKA IV/3 203] dieſes Werks. 300 andere ſind bereits an HE. Böhme in Leipzig abgegangen; 50 hat Arnold erhalten. Ich bitte nur, 1) den 13t Druckbogen (da das Werk nur c. 12 enthält) gelegentlich, von den mir überſchickten 353 rh, Rth., in Abrechnung zu ſtellen; [DKV IV 419] [Heimböckel:1999 (Reclam) 426] 2) mir ſchleunigſt den Ladenpreis zu beſtimmen, damit HE. Arnold hier mit dem Verkauf vorgehen kann; und 3) zu disponiren, wohin die übrigen Exemplare verſandt werden ſollen?
Was das Taſchenbuch betrifft, ſo übergebe ich mich damit nunmehr, ſo wie mit Allem, was ich ſchreibe, ganz und gar in Ew. Wohlgebohren Hände. Wenn ich dichten kann, d. h. wenn ich mich mit jedem Werke, das ich ſchreibe, ſo viel erwerben kann, als [3] [BKA IV/3 204] ich nothdürftig brauche, um ein zweites zu ſchreiben; ſo ſind alle meine Anſprüche an dieſes Leben erfüllt. Das Schauſpiel, das für das Taſchenbuch beſtimmt iſt, wird hoff’ ich, in Wien aufgeführt werden. Da bisher noch von keinem Honorar die Rede war, ſo hindert dies die Erſcheinung des Werkes nicht; inzwiſchen wünſchte ich doch, daß es ſo ſpät erſchiene, als es Ihr Intereſſe zuläßt. Ich bitte alſo, mir gefälligſt 1) den äußerſten Zeitpunct vor Michaeli zu beſtimmen, da Sie das Manuſcript zum Druck in Händen haben müſſen.
Ich habe die Ehre mit der herzlichſten und innigſten Verehrung zu ſein, Ew. Wohlgebohren ergebenſter HvKleiſt. H. v. Kleiſt. Dreßden, d. 24t Juli, 8, Pirnſche Vorſtadt, Rammſche Gaſſe, N. 123. Nr. 123.