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  • [159a] J. v. Buol, 28.1.1810

[159a] An Joseph von Buol, d. 28. Januar 1810

Textwiedergabe  nach Handschrift.

  • Textkritische Fassung
  • Konstituierter Text
    ohne orig. Zeilenfall
  • Konstituierter Text
    [+] ohne langes ſ

Die textkritische Fassung Handschrift zeigt die diplomatische, nicht emendierte Wiedergabe der Handschrift. Der originale Zeilenfall ist beibehalten. Die Fassung wird auf Smartphones wegen der Zeilenlänge nicht angezeigt.

In der Fassung Konstituierter Text ohne originalen Zeilenfall wird der Zeilenfall mit einem Schrägstrich / angezeigt, die Zeile wird aber nicht umbrochen. Alle Emendationen sind ausgeführt und im Anhang einzeln verzeichnet. Ansonsten fusst die Fassung auf dem konstituierten Text der textkritischen Fassung der Handschrift.

In der Fassung Konstituierter Text ohne langes ſ ist das lange ſ durch s ersetzt. Ansonsten fusst die Fassung auf dem konstituierten Text der textkritischen Fassung der Handschrift.

[1]

Mein theuerſter Freund,
Ich bin zu ſehr angegriffen, an Leib
und Seele, um Ihnen einen langen Brief
ſchreiben zu können; Sie müſſen alſo ſchon
mit dieſen wenigen Zeilen zufrieden ſein. 5
Ein Hundsfott, ſagt das Sprichwort, thut mehr
als er kann.
Ich liege hier krank, auf der
Rückreiſe von Frankfurt a/M. zu dieer ich mich noth⸗
gedrungen habe entſchließen müſſen. —
Und
weil Alles ſo gekom̅en iſt, wie es kam, ſo 10
will ich mich auch nicht weiter grämen, ſon⸗
dern wie der Baſtard im Shakespear ſein,
und es den Sternen in die Schuhe ſchieben. —
Jetzt gehe ich nach Berlin, wohin ich Sie bitte,
daß Sie mir poste restante, oder durch M. wenn 15
er noch da iſt, ſchreiben. —
Mir iſt, als ob ich aus
einer langen und ſchweren Todeskrankheit er⸗
wachte; ich kenne die Verhältniſſe gar nicht
mehr, die mich umgeben. Was iſt aus Ihnen ge⸗
worden? Was macht Pfuël? —
Schlotheim, 20
den ich hier hier aufgeſucht habe, iſt der einzige
[2] Troſt, den ich in dieſem Augenblicke
habe. —
Doch, Adieu! Ich muß aufſparen,
Ihnen zu ſchreiben, wenn ich heiterer bin.
Von D. kann ich Ihnen nichts ſagen; der 25
hat mich ſchon, auf der Hinreiſe, in Leip⸗
zig
verlaſſen. —
Beſorgen Sie doch gefälligſt
inliegenden Brief an Collin.
Auch wenn
Sie die Herrmannsſchlacht, das zweite, beſſe⸗
re Exemplar, von Berlin aus empfangen 30
haben, ſo bitte ich, es mir gelegentlich, oder
durch die Poſt, dahin zurück zu ſchicken. —
Ach,
wie ſchwer werden mir alle dieſe nichtigen
Anſtalten!
Dieſe nichtigen, nichtswürdigen
Anſtalten, da es doch nur ein einziges Ge⸗35
ſchäfft in der Welt giebt!
Ich habe Unglück
gehabt; und gleichwohl, wenn es mir nur
nicht an Geld gefehlt hätte, wäre es doch
gegangen. —
Doch, Adieu. Ich ſehne mich nach
einem Brief von Ihnen 40
Ihr
HvKl.

Gotha, d. 28t Jan. 1810.

N. S. Was ſagen Sie zu den neueſten Bewe⸗
gungen der fr. Truppen? Ich ſelbſt habe den 23t 45
ein Huſarenregiment in Eiſenach einrücken ſehen.

NaN
An Joseph von Buol, d. 28. Januar 1810

Quellenangaben für Zitation
https://kleist-digital.de/briefe/159a, [ggf. Angabe von Zeile/Vers oder Seite], 21.05.2025

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Textkritische Auszeichnungen

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  • dichüberschrieben (hier ›d‹)
  • hiermitvergessen worden zu streichen
  • aber keines redlichenStreichung wieder aufgehoben
  • dieserhinzugefügt
  • dieserhinzugefügt und gestrichen
  • allgemeinen Reichstagehinzugefügt in 2. Korrektur
  • Reſpecthinzugefügt in 3. Korrektur
  • derergänzt in der Zeile (hier ›d‹)
  • nicht gern aufhaltenzwischen den Zeilen ergänzt
  • nicht gern aufhaltenergänzt, anschließend gestrichen
  • ¿¿¿nicht entziffert (zeigt geschätzte Anzahl Buchstaben an, hier 3)

Apparat

Textwiedergabe nach Kopie der Handschrift. Die Handschrift ist in Besitz von:
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (TLMF) Innsbruck

Erstdruck: [Kleist-Jahrbuch 2024] S. 63–67

Überlieferung

Die Handschrift des Briefes ist zusammen mit vier anderen Briefen vom amerikanischen Literaturwissenschaftler Hermann F. Weiss im Oktober 2023 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck entdeckt worden. Näheres siehe unter Brief Nr. 153a.
Die Transkription dieses Autographen erfolgte nach der originalen Handschrift.

Editorische Anmerkungen

  • 21hierWegen Tintenfluss und Unleserlichkeit gestrichen und über der Zeile neu geschrieben.
 Erwähnte Personen
  • []Collin, Heinrich Joseph von (1)
  • []Dahlmann, Friedrich Christoph (1)
  • []Kleist, Heinrich von (1)
  • []Pfuel, Ernst von (1)
  • []Schlotheim, Hartmann Ludwig von (1)
  • []Shakespeare, William (1)
  • [»]Alle Personen anzeigen +/–
 Erwähnte Orte
  • []Berlin (2)
  • []Eisenach (1)
  • []Frankfurth am Mayn (1)
  • []Gotha (1)
  • []Leipzig (1)
  • [»]Alle Orte anzeigen +/–
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