[86] An Christian von Massenbach, 23. April 1805
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Verehrungswürdigster Herr Obrist ,
Sie thun meinem guten, redlichen, vortrefflichen Freunde Altenstein recht Unrecht, und ich würde recht böse auf Sie sein, wenn der Verdacht, den Sie auf ihn geworfen haben, nicht von der Innigkeit Ihrer Güte für mich, und Ihrer immer regen Besorgniß für mein Wohl herrührte. Es ist so wenig die Rede davon, mich durch einen Kunstgriff von dem Hardenbergschen Departement zu entfernen, daß vielmehr dieser Altenstein , der mit großen Plänen für sein Vaterland ( Franken ) umgeht, das lebhafteste Interesse zeigt, mich für seine Zwecke zu gewinnen. Die Absicht, die man bei dieser meiner Sendung nach Königsberg hat, ist wirklich endlich keine andere, als mich zu einem tüchtigen Geschäfftsmann Geschäftsmann auszubilden, und die musterhafte Einrichtung der preußi[SE:1993 II 751] schen Kammern, durch meine Beihülfe einst, wenn ich angestellt sein werde, auf die fränkischen überzutragen. Ich werde vielleicht Gelegenheit haben, Ihnen dies Alles durch die Mittheilung einer schriftlichen Instruction , die ich von dem Minister über meine Geschäff[DKV IV 338] te Geschäfte in Königsberg zu erhalten habe, ganz deutlich und augenscheinlich dar[zu]thun, darthun, darthun, darthun, und dadurch unzweifelhaft die Unruhe Ihres so väterlich für mich gesinnten Herzens zerstreuen. Nehmen Sie inzwischen die Versicherung meiner innigsten Dankbarkeit , Ver[Heimböckel:1999 (Reclam) 347] ehrungswürdigster ! für Ihre gütige Empfehlung an Har[MA II 834] denberg an, der dadurch, daß er mich an Altenstein verwieß , mir zwar die einzige, aber auch die ganze Wohlthat erzeigte, deren ich bedurfte. Wenn Thätigkeit im Felde der Staatswirthschaft wirklich mein Beruf ist, so habe ich an Altenstein denjenigen gefunden, der mich auf den Gipfel derselben führen wird; ob sie aber mein Beruf ist, ist eine andere Frage, über die jedoch mein Herz jetzt keine [MP:1936] S. 130 Stimme mehr hat. — Ich hoffe noch, Ihnen in Potsdam meine Aufwartung zu machen, und mir die Empfehlung nach Königsberg auszubitten, die Sie mir so gütig gewesen sind, anzubieten. Schließlich erfolgt d. Krug.
Berlin , d. 23t Aprill 1805 .