kleist-digital: Transkription und Textversionen
Zur Transkription der Erstdrucke und Handschriften
- Die Transkription der Textzeugen erfolgt so quellennah wie möglich. Nur eindeutige Schreib- oder Druckfehler werden emendiert. Diese Emendationen werden im jeweiligen Apparat einzeln angegeben. Ansonsten entsprechen die Texte den jeweiligen Textzeugen.
- Drucke als Textzeugen werden (ähnlich wie im ›Deutsche[n] Text-Archiv (DTA)‹ der BBAW) einschließlich der Titel- und Leerseiten wiedergegeben, inklusive des originalen Zeilenfalls, der Silbentrennung, der Paginierung und der Kopfzeilen, der Kustoden und Bogensignaturen. Der transkribierte Text lässt sich seitenweise mit entsprechend verknüpften Faksimiles der Erstdrucke vergleichen.
- Die Briefe werden nach Möglichkeit auf Basis der Handschriften originalgetreu wiedergegeben. Gleiches gilt für etwaige Abschriften oder Fotografien verloren gegangener Handschriften. Wo keine Handschriften vorliegen, sind die jeweiligen Erstdrucke oder andere Drucke die Grundlage der Textwiedergabe.
- Alle Briefe, die auf Handschriften basieren, sollen nach und nach in einer textkritischen Fassung vorgelegt werden. Die textkritische Fassung wird alle Durchstreichungen, Überschreibungen und Textergänzungen enthalten. Die konstituierte Fassung enthält den gültigen Text. Momentan liegen die ersten 13 Briefe in textkritischer Fassung vor. Alle anderen Briefe werden in einer konstituierten Fassung geboten.
Für die Texttranskription gelten folgende Regeln:
- Der Text wird entsprechend der Vorlage vollständig wiedergegeben.
- Seitenumbrüche werden reproduziert.
- Zeilenumbrüche werden übernommen.
- Die Silbentrennung entspricht der Vorlage.
- Die Zeichensetzung erfolgt vorlagengetreu.
- Unterstreichungen sind gekennzeichnet.
- Etwaige Wechsel von dt. Currentschrift auf Antiqua sind gekennzeichnet.
- Geminations-/Abkürzungsstriche werden in der textkritischen Fassung wiedergegeben, in der konstituierten Fassung expandiert.
- Das lange ſ wird wiedergegeben.
- Historische Umlautformen (e über Vokalen) werden bei Druckvorlagen (in der Regel in Fraktur gesetzt) wiedergegeben.
- u/v bzw. U/V werden entsprechend Vorlage wiedergegeben (z. B. ›Zevs‹).
- Kustoden werden übernommen.
- Schreibfehler in Handschriften werden in der textkritischen Fassung übernommen, im konstituierten Text emendiert und im Apparat verzeichnet.
Diplomatischer Abdruck und Textversionen
Durchgängig werden alle Texte in kleist-digital unabhängig von der Textquelle in drei Versionen geboten.Für textkritische Wiedergaben von Handschriften sind folgende drei Textversionen verfügbar:
- Die diplomatische Wiedergabe der Handschrift.
- Eine konstituierte, emendierte Textversion, die den originalen Zeilenfall auflöst (und nur noch per Schrägstrich / im laufenden Text mitteilt).
- Eine konstituierte, emendierte Textversion, die auf der vorherigen basiert und in der zusätzlich das lange ſ durch ein rundes s ersetzt und ggf. Geminationsstriche expandiert werden. Unterstreichungen werden hier in kursiv dargestellt.
Für die Wiedergabe von Erstdrucken (oder anderen Drucken als Textzeugen) sind ebenfalls drei Textversionen verfügbar, die inhaltlich alle textidentisch sind:
Apparat
Der Apparat bietet Angaben zur Textkonstitution und editorische Anmerkungen, in der Regel werden für die Texte auch die Pagina in den wichtigen Kleist-Editionen mitgeteilt. Für Briefe und ›Berliner Abendblätter‹ sind im Text erwähnte Personen und Orte aufgeführt und mit dem Personen- und Ortsregister verlinkt. Für einzelne Texte enthält der Apparat auch Stellenkommentare.
Zur Kontrolle und kritischen Überprüfung der Textfassung sind die Ergebnisse einer umfangreichen Kollation verschiedener Editionen (Minde-Pouet, Sembdner, DKV, BKA, MA, Reclam-Studienausgaben u. a.) im Apparat angefügt.